Anfangen mit dem Schreiben – Text produzieren
Anfangen/neu anfangen – das machen wir jeden Tag. Wir beginnen am Morgen mit einem ersten Blinzeln, mit einem ersten Recken und Strecken. Machen den ersten Schritt, tun den ersten Griff usw. Es ist völlig normal, immer wieder anzufangen und jeden Tag neu wieder zu tun, was wir gestern auch gemacht haben und vorgestern und vorvorgestern und …
Leider gönnte das Thema Anfang mir erst einmal keinen Anfang. Was immer mir vorschwebte – geschrieben war es nicht das, was ich wollte. “Laaaaaangweilig”, murmelte es in mir. Und führte zu einer Mit-mir-selbst-Diskussion, ob Anfänge nicht auch mal langweilig sein könnten.
Wir einigten uns auf ein “nach Möglichkeit bitte nicht!”.
Irgendwie ja auch logisch: Die tollsten Anfänge – im Leben und die in Texten sind die, bei denen es kribbelt, einen packt und man unbedingt starten und weiterkommen will.
Warum ist das Anfangen beim Schreiben oft nur so verdammt schwer?
Warum finden wir keinen Anfang, auch wenn wir uns noch so sehr bemühen und ihn unbedingt wollen? Der Monitor strahlt erwartungsfroh, die neue Datei ist bereit, alles aufzunehmen. Die Story hat sich durch ständiges Draufrumdenken in den letzten Tagen oder Wochen zu einem interessanten Plot entwickelt. Keiner stört, das Telefon ist abgeschaltet.
Wir sind sowas von bereit… Aber dann?
Tippen, lesen, löschen. Neuer Versuch: Tippen, lesen, löschen….
Der erste Satz ist der entscheidende !
Der erste Satz ist das Versprechen, dass da noch viel mehr kommen wird.
- Der erste Satz muss neugierig machen.
- Der erste Satz muss ….
Da kann man schon mal vor Ehrfurcht erstarren, oder? Dabei könnte der optimale, beste erste Satz aller Zeiten durchaus auch am Ende geschrieben werden oder mittendrin … Hauptsache er ist dann, wenn der Text online geht oder in den Druck der erste Satz.
Einzig der Verfasser des Textes wird es wissen, niemand es bemerken, dass es am Anfang den Anfang gar nicht gab. Blöd nur, dass einem das in diesem Moment des verkrampften Suchens nach dem besten ersten Satz nicht einfällt.
Anfänge kosten Überwindung.
- Aller Anfang ist schwer, sagt der Volksmund.
- Kollege Zweifel nervt permanent;
- Kumpel Perfektionismus hat die Latte ganz hoch gehängt;
- der Mut macht gerade Urlaub und
- die Versagensangst dominiert die Szenerie..
Das macht Druck und Druck blockiert. – der Kopf ist wie vernagelt – KEIN Anfang.- jeder Satz liest sich so, wie er zustande gekommen ist: gequält und konstruiert, gewollt und unglaubwürdig.
Wenn ganze Sätze nicht geschrieben werden wollen, dann eben erst einmal nur einzelne Worte. Und wie es sich gehört, fange ich mit Anfang an.
Anfang -> Start -> Neubeginn
Ein Klick bringt mich ins Internet zum Synonym-Lexikon. Anfangen:
- sich ans Werk machen und in Angriff nehmen
- beginnen; etwas antreten; durchstarte,
- zur Tat schreiten, ankurbeln; es anpacken
Die Gedanken ziehen unweigerlich Kreise, verlassen das einzelne Wort, stellen Fragen:
- Wer startet durch? Warum?
- Was könnte man in Angriff nehmen?
- Angriff – klingt kriegerisch….
- Ans Laufen bringen – Wer läuft wohin?
- Entstehen lassen…
Synonyme zeigen unterschiedliche Facetten des Begriffs und damit unzählige Anknüpfungspunkte = unzählige neue Geschichten und Szenen. Vielleicht werde ich auch gleich noch kleinkrämerisch: Gibt es einen Unterschied zwischen Anfang und Start? Ist Neubeginn dasselbe wie Start? Wie werden die Begriffe im Sprachgebrauch verwendet? Gibt es Interpretationen, die ich unbedingt beachten sollte?
Aufschreiben – notieren – zusammenhanglos – zwanglos
Und beinahe zufällig finden sich die Worte, verbinden sich zu Sätzen. Längst verdrängt, dass ich einen “richtigen” Text schreiben wollte. Jetzt bin ich Jägerin – pirsche durch den Buchstabenwald und suche die Beute.
Und die ist beachtlich: 7geöffnete Tabs, 10 Ausdrucke, drei Spickzettel mit Gedanken, Wortfetzen, Ideen (!).
Und auf einmal ist es gar nicht mehr so schwer.
Der Anfang ist gemacht. Ich habe einen Start hinbekommen . Durchstarten kommt später. Aber die Motivation ist wieder da. Der Schreibfluss ist angekurbelt und siehe da: Jetzt habe ich auch richtig Lust darauf, zu schreiben.
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Anfangen mit dem Schreiben – Text produzieren
Anfangen/neu anfangen – das machen wir jeden Tag. Wir beginnen am Morgen mit einem ersten Blinzeln, mit einem ersten Recken und Strecken. Machen den ersten Schritt, tun den ersten Griff usw. Es ist völlig normal, immer wieder anzufangen und jeden Tag neu wieder zu tun, was wir gestern auch gemacht haben und vorgestern und vorvorgestern und …
Leider gönnte das Thema Anfang mir erst einmal keinen Anfang. Was immer mir vorschwebte – geschrieben war es nicht das, was ich wollte. “Laaaaaangweilig”, murmelte es in mir. Und führte zu einer Mit-mir-selbst-Diskussion, ob Anfänge nicht auch mal langweilig sein könnten.
Wir einigten uns auf ein “nach Möglichkeit bitte nicht!”.
Irgendwie ja auch logisch: Die tollsten Anfänge – im Leben und die in Texten sind die, bei denen es kribbelt, einen packt und man unbedingt starten und weiterkommen will.
Warum ist das Anfangen beim Schreiben oft nur so verdammt schwer?
Warum finden wir keinen Anfang, auch wenn wir uns noch so sehr bemühen und ihn unbedingt wollen? Der Monitor strahlt erwartungsfroh, die neue Datei ist bereit, alles aufzunehmen. Die Story hat sich durch ständiges Draufrumdenken in den letzten Tagen oder Wochen zu einem interessanten Plot entwickelt. Keiner stört, das Telefon ist abgeschaltet.
Wir sind sowas von bereit… Aber dann?
Tippen, lesen, löschen. Neuer Versuch: Tippen, lesen, löschen….
Der erste Satz ist das Versprechen, dass da noch viel mehr kommen wird.
Da kann man schon mal vor Ehrfurcht erstarren, oder? Dabei könnte der optimale, beste erste Satz aller Zeiten durchaus auch am Ende geschrieben werden oder mittendrin … Hauptsache er ist dann, wenn der Text online geht oder in den Druck der erste Satz.
Einzig der Verfasser des Textes wird es wissen, niemand es bemerken, dass es am Anfang den Anfang gar nicht gab. Blöd nur, dass einem das in diesem Moment des verkrampften Suchens nach dem besten ersten Satz nicht einfällt.
Anfänge kosten Überwindung.
Das macht Druck und Druck blockiert. – der Kopf ist wie vernagelt – KEIN Anfang.- jeder Satz liest sich so, wie er zustande gekommen ist: gequält und konstruiert, gewollt und unglaubwürdig.
Anfang -> Start -> Neubeginn
Ein Klick bringt mich ins Internet zum Synonym-Lexikon. Anfangen:
Die Gedanken ziehen unweigerlich Kreise, verlassen das einzelne Wort, stellen Fragen:
Synonyme zeigen unterschiedliche Facetten des Begriffs und damit unzählige Anknüpfungspunkte = unzählige neue Geschichten und Szenen. Vielleicht werde ich auch gleich noch kleinkrämerisch: Gibt es einen Unterschied zwischen Anfang und Start? Ist Neubeginn dasselbe wie Start? Wie werden die Begriffe im Sprachgebrauch verwendet? Gibt es Interpretationen, die ich unbedingt beachten sollte?
Aufschreiben – notieren – zusammenhanglos – zwanglos
Und beinahe zufällig finden sich die Worte, verbinden sich zu Sätzen. Längst verdrängt, dass ich einen “richtigen” Text schreiben wollte. Jetzt bin ich Jägerin – pirsche durch den Buchstabenwald und suche die Beute.
Und die ist beachtlich: 7geöffnete Tabs, 10 Ausdrucke, drei Spickzettel mit Gedanken, Wortfetzen, Ideen (!).
Und auf einmal ist es gar nicht mehr so schwer.
Der Anfang ist gemacht. Ich habe einen Start hinbekommen . Durchstarten kommt später. Aber die Motivation ist wieder da. Der Schreibfluss ist angekurbelt und siehe da: Jetzt habe ich auch richtig Lust darauf, zu schreiben.
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