Wer kann diesem Hundeblick schon widerstehen?
Ich konnte es nicht und tue mich auch im Alltag noch ab und zu schwer damit. Allein das Wissen, dass ich uns beiden das Leben schwer mache, wenn ich ständig nachgebe, lässt mich meist konsequent bleiben.
Hund Romeo ist ein Bodeguero Andaluz
Ein Terrier ist er mit Temperament und dem Willen (und der Fähigkeit), eigene Entscheidungen zu treffen. Ein Ratonero – ein Mäusejäger. In den Kellern der Bodegas soll er el raton (span. die Maus) fangen. 
Nun habe ich keine Bodega und keinen Weinkeller, und Romeo scheint mir auch nicht wirklich ein begeisterter Mäusejäger zu sein. Er steckt zwar ab und zu mal seine Nase in ein Mäuseloch, aber das war es dann auch schon. Als wir bei einer unserer Runden rein zufällig auf eine Maus trafen, waren beide – Hund und Maus – ziemlich erschrocken. Sekundenlang standen sie sich Auge in Auge gegenüber, unbeweglich und abwartend … bis ich dem Ganzen ein Ende machte und weiterging – den Hund mit sanftem Druck hinter mir herziehend. Erst als wir uns ein paar Meter entfernt hatten, löste sich auch bei der Maus die Starre und sie huschte eilig ins Unterholz.
Romeo ist ein toller Hund”
Vor fast genau einem Jahr, also im Herbst 2020, ist er bei uns eingezogen. (Und das hatte tatsächlich nichts mit Corona zu tun.) Wir hatten schon vor Jahren Hunde. Aber sie dann auf immer zu verabschieden, das Trauern um sie und anschließend auch die wiedergewonnene Unabhängigkeit zum Beispiel beim Reisen ließen uns lange zögern, wieder einen Hund in unser Leben zu holen.
Nun war der Herbst 2020 ein sehr besonderer Herbst, mit besonderen Vorkommnissen, Veränderungen und gerade auch bei mir dem immer stärker werdenden Wunsch nach einem Hund in der und für die Familie. Es war nicht die Corona-Einsamkeit und auch nicht die Corona-Langeweile. Ich wollte mich mehr bewegen, mehr an die frische Luft – auch im regnerischen Herbst oder frostigen Winter; mein Immunsystem stärken, meine körperliche Fitness und meine Gesundheit. Natürliches Antiaging und (noch) mehr Lebensfreude.
Bodeguero Romeo ist Spanier mit Vergangenheit
Er hatte bereits vor uns ein Leben. Wie das war und was er da alles erlebt hat, werden wir nicht erfahren. Nur, dass er einige Monate in einem spanischen Tierheim zugebracht hat, dass von der langen schlanken Rute nicht viel mehr als ein Stummel blieb. Und dass er ständig Hunger hat 😉 .
Wir wollten keinen Hund vom Züchter und erst recht keinen Welpen. Jede Nacht aufstehen, um sich um das “Baby” zu kümmern? Nein, die Zeiten habe ich hinter mir und weiß heute wie damals: Nachts aufstehen ist so gar nicht meines. Damals tat ich, was nötig war, war aber auch dankbar für jedes Mal, wenn mein Mann die “Nachtschicht” machte.
Im Vorfeld unserer Hunde-Suche hatte ich in Social Media einige Tierretter aus dem Ausland auf meiner Liste. Doch Bilder und Fotos und Berichte sind nicht alles. Um uns vielleicht ja auch von “unserem Hund” finden zu lassen – schließlich soll es doch für beide Seiten passen – fuhren wir in die Tierheime der Umgebung.
So viele Hunde suchen ein Zuhause
Große, kleine, dicke, dünne, laute, quirlige, bedächtige, junge, ältere … Hunde. Es war jedes Mal ein freudiges Gebelle und Gekläffe: “Nimm mich!” “Nein, mich!” “Hey, ich will …!”
Und ganz hinten etwas abseits lag am Tag X Romeo in seinem Körbchen im Zwinger und betrachtete sich das Schauspiel beinahe unbeteiligt. “Romeo – Bodeguero Andaluz – 6 Jahre” las ich auf dem Schild am Gitter. Ein Spanier also. Ein Südspanier, um ganz genau zu sein. Und mit Lebenserfahrung.
Als ich näher herantrat und sich unsere Blicke quasi trafen, da war ich einfach nur noch hin und weg. Und nach einem kurzen Blick zu meinem Mann: “Hallo Romeo, darf ich deine Julia sein?” Vom Hund gabs keinen Einwand – zugegebenermaßen allerdings auch erstmal kein klares Ja. Doch bereits die erste kleine gemeinsame Runde an diesem Nachmittag zeigte, dass das was mit uns werden konnte. Da waren wir drei uns einig.
Am Ende vereinbarten wir den vom Tierheim vorgeschriebenen Probetag.
Dass der pro Romeo ausging … na klar, weil sonst würde ich diesen kleinen Artikel ja nicht geschrieben haben. Dass dieser Probetag trotzdem ganz wichtig war für uns und den Hund, davon dann demnächst – falls du dich vielleicht auch gerade mit dem Gedanken trägst, einen Hund zu adoptieren.
Bis dahin: Hab eine gute Zeit und genieße jeden Tag.
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Wer kann diesem Hundeblick schon widerstehen?
Ich konnte es nicht und tue mich auch im Alltag noch ab und zu schwer damit. Allein das Wissen, dass ich uns beiden das Leben schwer mache, wenn ich ständig nachgebe, lässt mich meist konsequent bleiben.
Hund Romeo ist ein Bodeguero Andaluz
Ein Terrier ist er mit Temperament und dem Willen (und der Fähigkeit), eigene Entscheidungen zu treffen. Ein Ratonero – ein Mäusejäger. In den Kellern der Bodegas soll er el raton (span. die Maus) fangen.
Nun habe ich keine Bodega und keinen Weinkeller, und Romeo scheint mir auch nicht wirklich ein begeisterter Mäusejäger zu sein. Er steckt zwar ab und zu mal seine Nase in ein Mäuseloch, aber das war es dann auch schon. Als wir bei einer unserer Runden rein zufällig auf eine Maus trafen, waren beide – Hund und Maus – ziemlich erschrocken. Sekundenlang standen sie sich Auge in Auge gegenüber, unbeweglich und abwartend … bis ich dem Ganzen ein Ende machte und weiterging – den Hund mit sanftem Druck hinter mir herziehend. Erst als wir uns ein paar Meter entfernt hatten, löste sich auch bei der Maus die Starre und sie huschte eilig ins Unterholz.
Romeo ist ein toller Hund”
Vor fast genau einem Jahr, also im Herbst 2020, ist er bei uns eingezogen. (Und das hatte tatsächlich nichts mit Corona zu tun.) Wir hatten schon vor Jahren Hunde. Aber sie dann auf immer zu verabschieden, das Trauern um sie und anschließend auch die wiedergewonnene Unabhängigkeit zum Beispiel beim Reisen ließen uns lange zögern, wieder einen Hund in unser Leben zu holen.
Nun war der Herbst 2020 ein sehr besonderer Herbst, mit besonderen Vorkommnissen, Veränderungen und gerade auch bei mir dem immer stärker werdenden Wunsch nach einem Hund in der und für die Familie. Es war nicht die Corona-Einsamkeit und auch nicht die Corona-Langeweile. Ich wollte mich mehr bewegen, mehr an die frische Luft – auch im regnerischen Herbst oder frostigen Winter; mein Immunsystem stärken, meine körperliche Fitness und meine Gesundheit. Natürliches Antiaging und (noch) mehr Lebensfreude.
Bodeguero Romeo ist Spanier mit Vergangenheit
Er hatte bereits vor uns ein Leben. Wie das war und was er da alles erlebt hat, werden wir nicht erfahren. Nur, dass er einige Monate in einem spanischen Tierheim zugebracht hat, dass von der langen schlanken Rute nicht viel mehr als ein Stummel blieb. Und dass er ständig Hunger hat 😉 .
Wir wollten keinen Hund vom Züchter und erst recht keinen Welpen. Jede Nacht aufstehen, um sich um das “Baby” zu kümmern? Nein, die Zeiten habe ich hinter mir und weiß heute wie damals: Nachts aufstehen ist so gar nicht meines. Damals tat ich, was nötig war, war aber auch dankbar für jedes Mal, wenn mein Mann die “Nachtschicht” machte.
Im Vorfeld unserer Hunde-Suche hatte ich in Social Media einige Tierretter aus dem Ausland auf meiner Liste. Doch Bilder und Fotos und Berichte sind nicht alles. Um uns vielleicht ja auch von “unserem Hund” finden zu lassen – schließlich soll es doch für beide Seiten passen – fuhren wir in die Tierheime der Umgebung.
So viele Hunde suchen ein Zuhause
Große, kleine, dicke, dünne, laute, quirlige, bedächtige, junge, ältere … Hunde. Es war jedes Mal ein freudiges Gebelle und Gekläffe: “Nimm mich!” “Nein, mich!” “Hey, ich will …!”
Und ganz hinten etwas abseits lag am Tag X Romeo in seinem Körbchen im Zwinger und betrachtete sich das Schauspiel beinahe unbeteiligt. “Romeo – Bodeguero Andaluz – 6 Jahre” las ich auf dem Schild am Gitter. Ein Spanier also. Ein Südspanier, um ganz genau zu sein. Und mit Lebenserfahrung.
Als ich näher herantrat und sich unsere Blicke quasi trafen, da war ich einfach nur noch hin und weg. Und nach einem kurzen Blick zu meinem Mann: “Hallo Romeo, darf ich deine Julia sein?” Vom Hund gabs keinen Einwand – zugegebenermaßen allerdings auch erstmal kein klares Ja. Doch bereits die erste kleine gemeinsame Runde an diesem Nachmittag zeigte, dass das was mit uns werden konnte. Da waren wir drei uns einig.
Am Ende vereinbarten wir den vom Tierheim vorgeschriebenen Probetag.
Dass der pro Romeo ausging … na klar, weil sonst würde ich diesen kleinen Artikel ja nicht geschrieben haben. Dass dieser Probetag trotzdem ganz wichtig war für uns und den Hund, davon dann demnächst – falls du dich vielleicht auch gerade mit dem Gedanken trägst, einen Hund zu adoptieren.
Bis dahin: Hab eine gute Zeit und genieße jeden Tag.
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