Eine Frage, die sich mir lange nicht gestellt hat. Business ist Business – der Artikel neutral: Das Business. Solange es Freude macht und bestenfalls auch noch die Zahlen stimmen, sollte es gut sein, oder?
Dass es Unterschiede gibt/geben kann, wurde mir erst deutlich, als Sabine Krink meinen Weg in die Selbstständigkeit kreuzte: Frau sein ist kein Manko, sondern eher ein Gewinn fürs Business – so möchte ich meinen ersten Eindruck mal beschreiben. Und dass viele Business-Schwierigkeiten von selbstständigen Frauen vielleicht auch daher rühren, dass sie männliche Strategien bedienen wollen und damit wider ihre Natur arbeiten.
Männer sind anders – Frauen auch
Und beide sind gut, wie sie sind. Das mal zu aller erst. Auch im Business. Der Unterschied liegt im Denken. Sabine formuliert es so: „Frauen denken im Kreis. Nicht linear. […] Wenn wir [Frauen] versuchen, Business linear zu machen, entmachten wir uns selbst.“ Aber wenn es rund läuft, so Sabine, sind wir Frauen meist sehr glücklich. Zumindest für mich kann ich sagen: Ja, Recht hat sie.
Natürlich muss, soll und darf da jede und jeder seinen Weg finden. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, so meine Erfahrung, da mal genau hinzusehen. Für mich selbst hat sich dieses Hinschauen gelohnt. Ich bin freier geworden – in meinen Entscheidungen, in meinem Arbeitsrhythmus und in der Art, wie ich nach außen gehe. Ich kann akzeptieren, dass es gute Tage gibt und weniger gute, in denen sich kreative Ideen eben einfach nicht finden lassen wollen. Ich weiß, am Ende werde ich trotzdem weiter und ans Ziel gekommen sein.
Sabine Krink: Die sichtbare Erfolgsfrau
Sabine ist eine sichtbare Erfolgsfrau – wer sich (als Frau) mit SEO, Onlinepräsenz und/oder weiblich spiritueller Haltung in Alltag und Business auseinandersetzt, kommt an ihr kaum vorbei. Dabei kann man dann beinahe gar nicht anders, als ihr zu glauben, wenn sie sagt: “Ich bin Super Sabine!”
Vor kurzem erschien im Verlag tredition ihr Buch „Die sichtbare Erfolgsfrau – das 7-Zyklus-Prinzip weiblicher Selbstständigkeit“. Im Klappentext heißt es: „Es ist dein Leben. Dein Business. Du darfst es auf deine ureigene Art leben. Dieses Buch will Frauen in ihrem Business begleiten, Orientierung geben und erläutern, wie weibliche Selbstständigkeit funktioniert.“
Ich nehme es mal vorweg: Das Dürfen ist stets präsent. Dieses Buch ist kein klassischer Ratgeber, der mir sagt, wie ich es zu machen habe, weil es sonst eh nicht funktionieren wird. Es ist eher wie ein Gespräch “unter Frauen”. Auf der einen Seite die Frau, die schon weit gekommen ist und auf der anderen die Leserin, die vielleicht gerade erst oder schon eine Weile ihren ganz persönlichen Erfolgsweg geht. Sie gehen einfach ein Stück des Weges gemeinsam.
Was ist Erfolg?
Das Buch bietet an vielen Stellen – so eben auch zum Thema Erfolg – die Möglichkeit, Impulse aufzunehmen und sich seine ganz eigenen Gedanken und Definitionen zu machen. Ist Erfolg für mich viel Geld? Oder vielleicht eher das Glück, das ich bei der Arbeit empfinde? Ist es die finanzielle Unabhängigkeit oder das Gefühl, sich weniger sorgen zu müssen? Das Mehr an Anerkennung? Dieses „Ich kann der Welt etwas Schönes und Wichtiges geben“?
Sabine interpretiert weibliches Erfolgsdenken neu und macht dabei gleichzeitig Mut, die (eigene) Spiritualität ins Business und Handeln zu integrieren und damit zu arbeiten, statt sie verschämt versteckt zu halten, weil so was im Business (und oft auch im Alltag) nichts zu suchen hat. „Zeig dich!“, fordert sie ihre Leserinnen auf.
Zeig dich – so, wie du wirklich bist – authentisch, selbstbewusst, mit allen Ecken und Kanten. Eine Aufgabe, die selten und grad zu Anfang alles andere als leicht ist und für viele ein hohes Maß an Überwindung bedeutet. Ich mache bis heute noch keine Videos – ich kann mich einfach nicht dazu überwinden. Unzählige outtakes und zum Schluss drücke ich entnervt die Löschen-Taste. Weil ich nicht mag, wie ich da bin – weil ich irgendwie anders sein will. Ohne zu wissen, wie dieses anders ist. 🙂 Gut, dass es noch ausreichend andere Medien gibt, mit denen ich mich und meine Arbeit zeigen kann. Dass ich da selbstbewust sagen darf: “Video, nein Danke, das will ich nicht!”
Erfolg braucht Sichtbarkeit. „Wenn keiner weiß, dass und was du tust, wie willst du denn dann wissen, ob dein Business erfolgreich sein kann.“ Impulse, Inspirationen und freundliche Hinweise auf die typischen Erfolgsverhinderer finden sich im Buch – hilfreich und spannend gleichermaßen – die Selbstanaylyse birgt gerne mal so manche Überraschung. Gleichwohl interessant und erhellend der Exkurs darüber, was Authentizität ist und bewirken kann.
Das Zyklus-Prinzip nach Sabine Krink
Werden – Sein – Vergehen – Neuwerden … und jeder Abschnitt ist gleich wichtig. Ein Kreislauf – ein Weg, der nie endet, der von Transformation und dem Bejahen von (Business)-Leben geprägt ist. Auch hier: Leitsätze, Inspirationen und Impulse begleiten die ausführlichen Beschreibungen der 7 Phasen im Zyklus und die Businessfrau selbst am “persönlichen Standort”.
Möglichkeiten werden angeboten, Kraft zu finden, Probleme zu entdecken oder beispielsweise Blockaden auf den Grund zu gehen. Das Buch zeigt Kraftquellen auf und animiert immer wieder zur Selbstreflektion. Trotz wachsendem (gesellschaftlichen) Selbstbewusstsein, Frauenbewegung und propagierter Gleichberechtigung: Sich wirklich und intensiv mit sich selbst zu beschäftigen, ist für viele Frauen noch immer eine große Herausforderung.
Erfolg braucht das richtige Mind-Soul-Set
Mind-Soul-Set … eine Begriffsschöpfung von Sabine. Nur Mind war und ist ihr nicht genug. Auch die Seele braucht ihren Raum im Business und beide sollten im Einklang sein. Ein Plädoyer für die Intuition: Vertraue wieder deinem Bauchgefühl. Tatsächlich, so meine Erfahrung, ist das manches Mal viel schlauer als der Kopf.
Selbstverantwortung, Eigenermächtigung und stärkende Worte für sich selbst sind weitere „Werkzeuge“, um erfolgreich und dauerhaft Business zu machen. Außerdem wertschätzende Frauen-Verbindungen, weil Frauen einander gut verstehen können und gemeinsam einfach vieles leichter geht. Denn wie oben schon erwähnt: Männer sind anders – Frauen auch.
Aufgeben ist leichter als Weitermachen?
Es gibt wohl niemanden, der nicht irgendwann mal vor dieser Entscheidung gestanden hätte. Sie muss getroffen werden – ohne Zweifel. Aber wie diese Entscheidung ausfällt, solltest du und nur du ganz allein entscheiden.
Aufgeben – weil der Mut fehlt, die Kraft oder der Glaube an sich selbst. “Es hat halt nicht sollen sein …”, flüsterst du und ziehst dich zurück. Eigentlich hattest du es ja schon geahnt. Und die anderen haben es sogar schon immer gewusst. “Das wird doch eh nichts”, haben sie schon früh gesagt, “mit sowas kannste doch kein Geld verdienen!” Ist das so? War es überhaupt je dein Ziel, damit (viel) Geld zu verdienen? (siehe Abschnitt “Was ist Erfolg?”) Wird dir etwas fehlen, wenn du aufgegeben hast? Die Antwort kennst nur du.

Weitermachen kostet Kraft. Aber es gibt Kraftquellen. Individuell und persönlich – Orte oder Dinge, ein Spaziergang oder ein Nachmittag im Café. Der Plausch mit einer Freundin, ein Glas Rotwein mit dem Liebsten, das Lachen deiner Kinder … eben die Momente, in denen du spürst, wie schön das (Business-)Leben ist und wie gerne du ein Teil davon bist. Und weißt, warum es gut war, nicht aufgegeben zu haben.
Zum Thema Erfolg und Erfolgsfrau gibt es unterschiedliche Beiträge auf meinem Blog. Wenn du Lust hast, lass dich ein wenig unterhalten und/oder inspirieren:
Erfolgsfrau – eine Kurzgeschichte
Ich bin eine Erfolgsfrau – ein Artikel, der mich seinerzeit echt Überwindung gekostet hat 🙂
Und hier kannst du das Buch von Sabine ansehen, eine Leseprobe ziehen oder auch bestellen:
Verlag tredition “Die sichtbare Erfolgsfrau – das 7-Zyklus-Prinzip weiblicher Selbstständigkeit“ – mit Grafiken von Sava Krink. Es kostet 24,99 € als Paperback, ist auch als eBook erhältlich und als Hardcover.
Hinweis: Das Portrait-Foto von Sabine, die Grafik des Zyklusrads und das Titelbild wurden von Sabine Krink zur Veröffentlichung in diesem Beitrag zur Verfügung gestellt und freigegeben. Die anderen Bilder sind private Aufnahmen. Alle Bilder unterliegen dem gesetzlichen Urheberrecht.
2 Kommentare zu “Wie geht weibliches Business?”